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Batman: Der letzte Ritter auf Erden

Snyder und Capullo waren das Dreamteam hinter meinem ersten Batman Comic und ich habe den New52 Run geliebt. Nun viele Jahre später bringt Scott Snyder zusammen mit Greg Capullo seinen Batman zu einem Ende. Batman: Der letzte Ritter auf Erden macht den Deckel drauf und beendet das Ganze mit Wahnsinn, Apokalypse und einem Kopf im Glas.

Der letzte Ritter auf Erden

Story: Scott Snyder | Zeichnungen: Greg Capullo | 20€ | Panini-Comics

Es beginnt damit, dass Batman einen sehr außergewöhnlichen Fall verfolgt. Dieser endet unerwartet plötzlich und rabiat, so dass Bats in einer Klapse erwacht und von Alfred begrüßt wird. Scheinbar sind alle Figuren, die in den letzten Jahren Teil des Batman Universums waren nur Angestellte und Insassen dieser Irrenanstalt. Das kann Bruce natürlich nur schwer glauben. Nach einigem hin und her, vielen Pros und Contras zu dieser Theorie ist Bruce dann auch schon mehr oder weniger in der postapokalytischen Wüste, findet Jokers sprechenden Kopf in einem Glas und los geht das wilde Abenteuer. Das klingt jetzt vielleicht ein wenig zu wirr und etwas zu lapidar, aber es liest sich tatsächlich genau so.

So viel Potential

Was ist real und was nicht? War Bruce wirklich der Held oder bildet er sich alles ein? An sich spannende Fragen, aber eben auch schon reichlich ausgelutscht. Kann man machen, aber das hat Lemire bei Moon Knight vor einigen Jahren bereits deutlich spektakulärer hinbekommen. Da dieser Part aber nur ein wirklich winziger Teil des Comics ist, würde ich das aber auch nicht all zu sehr als negativen Punkt werten. Viel schlimmer ist, was in der Wüste passiert. Dinge wie der Jokerkopf werden viel zu schnell und beiläufig akzeptiert. Außerdem artet das Erforschen des spannenden dystopische Settings schnell in ein Abarbeiten der Justice League Mitglieder aus, und gipfelt in einen Twist, den man meilenweit kommen gesehen hat. Keine Ahnung was Snyder hier passiert ist, aber inhaltlich ist dieser Band leider maximal mittelmäßig. Unterm Strich habe ich deutlich häufiger die Augen gerollt, als gestaunt.

Genug gemeckert

Aber Der letzte Ritter auf Erden hat auch einige positive Seiten, die ich nicht unterschlagen möchte. Zum einen ist da der Joker Kopf, der zwar nicht so richtig erklärt wird, aber dafür wirklich witzig ist. Zum anderen ist da Capullos grandioses Design. Der Gute hat sich einige richtig schöne Sachen überlegt und die Umsetzung tröstet in den meisten Fällen über die mittelmäßige Idee dahinter hinweg. So kann der Band zumindest optisch auf ganzer Linie überzeugen.

Aber das ist nur meine Meinung. Eine zweite Meinung (von jemandem, dem der Band deutlich besser gefallen hat) findet ihr in Renes Nerdcave