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Black Panther: Das erste Jahr

Black Panther ist einer dieser Charaktere, von denen ich vor ihrem Auftritt im MCU noch nie gehört hatte. Im Civil War Film fand ich ihn dann auch eher uninteressant und sein Solo Film war der erste Marvel Film, der mir tatsächlich irgendwie egal war. Zumindest bis alle anfingen ihn in den höchsten Tönen zu loben. Der Film bekam so viel Lob dass ich ihn bei DVD Release direkt ausgeliehen habe und habe mich sehr gefreut… weil ich den Film nicht gekauft habe. Ich habe mich noch bei keinem Marvel Film so sehr gelangweilt wie bei dem. Allerdings hat er es geschafft mein Interesse an dem Charakter zu wecken. Als ich dann gesehen habe, dass Black Panther: Das erste Jahr kommt, dachte ich, hier den idealen Einstieg zu bekommen. Ich meine für das erste Jahr wird man ja kein Vorwissen brauchen oder?

Eckdaten:

Autoren: Evan Narcisse, Ta-Nehisi Coates
Zeichner: Paul Renaud, Javier Pina
Preis: 16,99€
Seiten: 140
Verlag: Panini-Comics

Story:

Wakanda ist ein Land in Afrika, in dem es ein einzigartiges und unglaublich mächtiges Metall (Vibranium) gibt. Das ist auch der Grund, wieso sich das Land vor dem Rest der Welt versteckt. Im Geheimen wächst und gedeiht das Land und überflügelt dank dem Vibranium die komplette Außenwelt in Sachen Technologie um Jahrzehnte.

Der König von Wakanda ist nicht nur im übertragenen Sinne der Beschützer des Volkes. Er trinkt einen Trank aus einem ominösen Kraut, das ihm super Sinne usw. verleiht. Fortan kämpft er als Black Panther gegen die Gefahren die das Land bedrohen. Außerdem muss er sich jedes Jahr einer Prüfung unterziehen, bei der er zum Kampf herausgefordert werden kann. Der Gewinner ist König.

In diesem Band begleitet man erstmal T’Challas Vater und erfährt viel über Wakanda. Wenn dann T’Challa auf dem Thron sitzt, möchte er Wakandas Verstecken beenden. Er offenbart Wakanda der Außenwelt. Außerdem trifft er auf den Submariner (Marvel’s Aquaman), den Winter Soilder (der mit dem Metallarm aus den Captain America Filmen), Storm und auf Doom (bevor er Iron Man wird).

Meine Meinung:

Bei Black Panther: Das erste Jahr bekommt man viel Text für sein Geld. Alleine im ersten Heft wird man quasi überschwemmt mit Informationen. Das wird mal weniger und mal mehr, aber alles in allem ist das schon ein relativ textlastiger Comic. Bei viel von diesem Text geht es um die Politik von Wakanda, das durchaus seine spannenden Momente hat, aber leider auch sehr oft einfach nur daraus besteht, dass betont wird wie toll und überlegen Wakanda ist. Wie schon im Film ist das anfangs ganz cool, ging mir aber nach einiger Zeit einfach auf die Nerven.

Die Charaktere sind teilweise ziemlich interessant. Es gibt einige ganz spannende Figuren, die aber irgendwie alle relativ flach wirken. Bis auf wenige Ausnahmen gilt hier bisher “what you see is what you get”. Das liegt aber vorallem daran, dass es in der Regel eher um das große Ganze geht, als um einzelne Figuren.

In den einzelnen Heften gibt es immer wieder einzelne Geschichten, die aber alle vom roten Faden “Wakanda wird der Welt offenbart” zusammengehalten werden. Leider schwanken diese Geschichten ganz schön in ihrer Qualität. Das mag zwar alles Geschmackssache sein, aber auf manche Geschichte hätte ich gut verzichten können, um mehr von einer anderen zu erfahren.

Die Auftritte von anderen Figuren sind auch eher durchwachsen. Ich hatte mich z.B. sehr darauf gefreut Doom mal als Schurken zu sehen aber dass er damals scheinbar nur in der dritten Person von sich geredet hat, hatte ich nicht erwartet und es hat den Charakter eher lächerlich gemacht. Die Auftritte von Storm und dem Winter Soldier haben mir dafür aber sehr gut gefallen.

Die Einsteigerfreundlichkeit ist wie erwartet erstklassig. Man muss eigentlich nichts über den Black Panther oder das Marvel-Universum wissen, um den Comic zu lesen.

Die Zeichnungen passen sehr gut zu dem Comic und haben einen schönen Stil. Die Action kommt gut rüber und auch die Charakterdesigns haben mir größtenteils ganz gut gefallen. Das Highlight sind aber die Cover. Ich mag das Cover dieses Bandes schon sehr gerne, und die Cover der einzelnen Hefte sehen auch einfach klasse aus.

Leseprobe

Fazit:

Black Panther: Das erste Jahr macht vieles richtig. Die Zeichnungen sind cool, es tauchen einige andere interessante Figuren auf und es gibt eine Menge Action. Aber diese positiven Eigenschaften versteckt er hinter sehr sehr viel Text, eher eindimensionalen Charakteren und unzähligen Lobeshymnen auf Wakanda. Wenn man den Film mochte, wird einem dieser Comic aber wahrscheinlich gut gefallen. Und wenn man noch nicht viel vom Black Panther gehört hat, hat man hier einen guten Einstieg.

Wertung:

Cover: 10/10
Einsteigerfreundlichkeit: 10/10
Story: 6/10
Zeichnungen: 7/10

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar Panini-Comics