Das Dunkle Multiversum
Comics

Das dunkle Multiversum – Die Chronik der Finsternis

Die von euch, die meine Rezensionen schon länger lesen, sollten wissen, dass ich eine Vorliebe für “What if…” Storys habe. Andere Universen, in denen bekante Helden oder Geschichten anders interpretiert werden. Mit Batman Metal hat Snyder das DC Universum um eine Vielzahl neuer dunkler Parallelwelten erweitert. In Das dunkle Multiversum – Die Chronik der Finsternis soll es nun um berühmte DC Meilensteine gehen, die neu und deutlich düsterer interpretiert werden.

Knightfall

Das Dunkle Multiversum
Storys: James Tynion IV, Kyle Higgins, Scott Snyder, Tim Seeley
Zeichnungen: Aaron Lopresti, Brad Walker, Kyle Hotz, Tom Raney
Print 27€ | Digital bei IZNEO 21,99 | Panini-Comics

Was wäre wenn Batman damals das Kostüm von Azrael nicht zurück bekommen hätte, und Azrael weiterhin Batman geblieben wäre? Azrael herrscht mit eiserner Hand über Gotham und jede Form von Widerstand wird sofort im Keim erstickt. Gotham hat sich von der Aussenwelt abgeschottet und die Kriminellen fürchten Batman mehr denn je, denn Azrael’s Version des dunklen Ritters fackelt nicht lange und tötet jeden der sich wiedersetzt.

Die erste Story ist direkt auch die Stäkste. Diese alternative Version von Gotham ist unglaublich düster und es tauchen Figuren auf, die ich so gerne auch im Hauptuniversum sehen würde. Außerdem passieren Dinge mit Bruce, die ich so noch nicht gesehen habe. Ein gelungener Start für Das dunkle Multiversum.

Der Tod von Superman

Das Dunkle Multiversum

Nach einem harten Kampf gegen Doomsday besiegt Superman zwar das Monster, verliert aber dennoch sein Leben. Eine tragische Geschichte, die 1992-1993 durchaus für Wellen gesorgt hat. Damals war der Tod noch nicht wie Schnupfen und der Tod eines Helden wie Superman war unvorstellbar. Aber was wäre wenn Lois Lane den anderen Helden nicht verzeihen würde, dass ihr Mann sterben musste? Was wenn der Schmerz und der Zorn sie in den Wahnsinn treiben würde? Was wenn sie dann noch die Kräfte ihres toten Mannes erhalten würde?

Die Antwort ist: Es entsteht eine sehr coole und blutige Geschichte, die mal wieder zeigt, dass ein Superman (auch als Frau) immer besser wird, wenn eine Spur Wahnsinn im Spiel ist. Die Geschichte nimmt einen Verlauf, den man zwar erahnen kann, der einen dann aber doch immer wieder überrascht und immer noch ein bisschen schlimmer werden kann, als man denkt.

Blackest Night

Eines meiner Lieblings DC Events. Nekron, die Personifikation des Todes, erweckt tote DC Helden und Schurken als Black Lanterns wieder zum Leben und versucht alles Leben aus zu löschen. Im Original ist die Bedrohung so groß, dass sogar Sinestro, der eigentlich ein Erzfeind der Lanterns ist, sich auf die Seite des Guten stellt. Er erlangt sogar die Kraft der White Lanterns und ist bereit sie wieder auf zu geben, und so den Kampf doch noch zum Wohle des Guten zu kippen. Aber was wäre wenn er das nicht getan hätte? Dann würde fast alles Leben im Universum ausgelöscht werden, und Sinestro, Lobo und Dove würden sich auf den Weg machen das Universum neu zu erschaffen. Allerdings könnte das neue Universum nicht jedermanns Sache sein.

Eine Story, die bei mir relativ lange brauchte, um zu fesseln, gegen Ende aber richtig Gas gibt und mir große Lust gemacht hat mehr von Lobo zu lesen. Ich meine wie cool ist diese Figur bitte? Was ich von Dove halten soll weis ich dagegen nicht und Sinestro ist, auch wenn er hier verdammt cool aussieht, nicht wirklich spannend in diesem Band.

Infinite Crisis

Das Dunkle Multiversum

Als das Multiversumskonzept noch nicht so ausgelutscht und allgegenwärtig in den Comics war, kam es bei DC zur Invinite Crisis. Der Einzige, der damals die Zeichen für die Krise erkannte, war Blue Beatle, den leider niemand so richtig ernst genommen hat. So ermittelte er alleine und wurde ermordet, dadurch konnte die Crisis ihren Lauf nehmen. Aber was wäre wenn er nicht erschossen worden wäre? Tja dann wäre er ein Held der unglaubliche Macht erhält und gerne ernst genommen werden würde.

Für mich die schwächste Story dieses Bandes. Das könnte allerdings daran liegen, dass ich weder mit dem eigentlichen Event, noch mit den Figuren, um die es geht, etwas anfangen konnte. War nett zu lesen, aber ein mal reicht dann auch.

Der Judas Auftrag

Deathstroke, hat einen Spion bei den Titans eingeschleust. Terra infiltrierte die Titans und hat außerdem eine überaus ungesunde und wahrscheinlich justiziable Beziehung zu ihrem Mentor und Auftraggeber, der sie allerdings nur benutzt. Was wäre aber wenn Terra sich von ihrer eigenartigen Vaterfigur losgesagt hätte, bevor sie eine Bindung zu den Titans aufgebaut hat? Sie würde erkennen, dass sie mächtig genug ist, die gesamte Erde zu kontrollieren und notfalls zu zerstören. Kaum ein Held könnte ihr das Wasser reichen und sie würde absolut größenwahnsinnig werden.

Die Story bietet zwar ungefähr so viel Tiefe wie eine Pfütze, macht aber dennoch durchaus Spaß. Terra gerät so dermaßen außer Kontrolle und ist so unglaublich unsympathisch, dass man von Anfang an weis, dass das einfach nur in einem Desaster enden kann. genau das tut es dann auch. Viel Action viel Gewalt und mehr auch nicht.

Fazit

Das dunkle Multiversum hat einiges zu bieten. Auch wenn nicht jede Story ein Volltreffer ist, ist dieser Band dennoch ein richtiger Knaller, den sich jeder DC Fan mal ansehen sollte. Du magst “Was wäre wenn…?” Geschichten? Du magst dunkle Geschichten, in denen es mal so richtig zur Sache geht? Du findest es schade, dass man immer weiß, dass die Geschichten am Ende gut ausgehen werden? Wenn du auch nur eine der Fragen mit “Ja” beantworten kontest, solltest du dir das dunkle Multiversum dringend ansehen.

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