Deadly Class 2: Kinder ohne Heimat
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Deadly Class 2: Kinder ohne Heimat

Deadly Class 1 hat mich auf dem richtigen Fuß erwischt. Die Story um den obdachlosen Jungen, der in eine Schule für Killer kommt, klang zwar sehr nach Anime, konnte aber dann doch mit seiner krassen Story, den spannenden Figuren, der richtigen Härte und Mut zur Hässlichkeit auf ganzer Linie überzeugen. Aber kann Deadly Class 2: Kinder ohne Heimat da mithalten? Schließlich kann nicht jeder Band so kreative Ideen, wie einen mehrere Seiten langen Acid Trip, haben.

Alte Sünden

Deadly Class 2: Kinder ohne Heimat
Story: Rick Remender | Zeichnungen: Wes Craig, Lee Loughridge | Print: 16,80€ | eComic: 9,99€ | Cross Cult

Nachdem letztes Mal aus dem Nichts Chester (der Hinterwäldler Killer) aufgetaucht ist, und Chicos Reste mit sich nahm, ist Maria fix und fertig. Zum einen weil sie ihren Freund getötet hat um ihre Affäre zu retten, und zum anderen, weil seine Familie nun den Killer sucht. Desweiteren geht es darum, wieso Chester (AKA Fuck Face) hinter Marcus her ist. Auch die Geschichte, warum Marcus von der Polizei gejagt wurde und den Spitznamen Kindermörder hat, wird endlich erzählt. Doch das ist nicht genug. Marcus scheint endlich sowas wie ein Leben zu bekommen und findet sogar einen Job, den er mag. Chester baut derweil eine kleine Familie aus geisteskranken Hillbilly Killern auf, die mehr als nur ein bisschen wahnsinnig sind.

Der Geist der Vergangenheit

©Cross-Cult

Alle Bedenken waren umsonst. Der zweite Band weiß zwar optisch nicht so zu überraschen wie der Erste, aber heilige Scheiße passiert hier viel Zeug. Marcus Vergangenheit im Heim war eine spannende und unangenehme Story, die einfach so zwischen ganz viel Teenager Drama erzählt wird. Teenager Drama im Setting einer Schule für Killer natürlich, was es schonmal deutlich interessanter macht als es klingt.

Neben all den Drogen und der Gewalt gibt es aber auch was fürs Herz. Zwischen Marcus, Maria und Saya wird ein Beziehungsdreieck eingeführt, bei dem sogar ich zugeben muss, dass es kompliziert ist. Ich meine Marcus kann ja schlecht die Frau sitzen lassen, die für ihn ihren Freund getötet hat, oder?

Die Charaktere

©Cross-Cult

Generell hat dieser Band wieder verdammt viele spannende Figuren zu bieten. Abgesehen von Chester’s Killertruppe, entwickeln sich auch einige Schüler weiter. Marcus gewinnt durch seine Vergangenheit nochmal mehr Tiefe, auch wenn es ihn noch ein wenig unsympatischer macht. Außerdem erfahren wir mehr über Marias Vergangenheit, was ihrer Figur mehr Drama verleit und ihre Angst vor Chicos Familie nachvollziehbarer macht. Beim großen Showdown, wenn sie mehr oder weniger alle zusammen kommen gibt es ein Aktionfeuerwerk das sich sehen lassen kann. Obwohl keine Superkräfte involviert sind, ist das auf einem Niveau, dass man nicht oft in Comics erlebt. Ganz großes Kino.

Fazit

©Cross-Cult

Deadly Class 2: Kinder ohne Heimat ziegt wieder, dass diese Reihe etwas besonderes ist. So dreckig, so kompromisslos und dabei auch noch spannend und witzig, dass ich nichts zu meckern habe. Die Zeichnungen sind toll, die Geschichte wird konsequent weiter erzählt und das Ende ist einfach nur böse. Deadly Class ist sicher nichts für Jedermann, aber meinen Geschmack trifft es so sehr, dass ich es fast nicht glauben kann. Ich hoffe diese Reihe geht noch sehr lange so weiter.