Dein freundlicher Nachbar Spider-Man 1
Comics

Dein freundlicher Nachbar Spider-Man 1

Spider-Man hat mir immer am besten gefallen, wenn es nicht um die Rettung des Universums oder so ging. Im Kampf gegen das organisierte Verbrechen, oder Superschurken, die nicht immer gleich das Ende von New York, oder der ganzen Welt wollen. Versteht mich nicht falsch, so Sachen wie Spider-Man Global waren cool und haben mir auch viel Spaß gemacht. Sein Mitwirken in Absolute Carnage ist auch klasse und ich sehe ihn gerne in großen Events. Am liebsten mag ich aber die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft. Deshalb hat mir der erste Band der neuen Spider-Man Hauptreihe, mit dem eher geerdeten Spider-Man auch sehr gut gefallen. Dein freundlicher Nachbar Spider-Man 1 sollte also erst recht genau meinen Geschmack treffen, oder?

Die Straßen von New York

Dein freundlicher Nachbar Spider-Man 1
Story: Tom Taylor | Zeichnungen: Juan Cabal, Yildiray Cinar | 16,99 € | Panini-Comics

Der Comic besteht aus mehreren Geschichten, die mal kleiner und mal größer ausfallen. Es beginnt damit, dass Peter einer Nachbarin helfen will und endet damit, dass New York beinahe einen Krieg mit einer anderen Stadt beginnt. Es geht um seinen Mitbewohner Boomerang, der Peters Unterhosen klaut und darum wie Peter einer kleinen Familie das Leben rettet. Er hilft Obdachlosen, sucht einen Babysitter und verteilt Äpfel. Außerdem gibt es noch eine Story in der Peter einen Sidekick hat. Zu dieser Geschichte möchte ich aber nicht mehr sagen, um nichts vorweg zu nehmen.

Kleine Geschichten aus der Nachbarschaft

Dein freundlicher Nachbar Spider-Man 1

Ich mag den Ansatz, dass Peter hier in seinem Viertel aufräumt. Die kleinen Rettungen, die Hilfe für Obdachlose und Nachbarn ist toll und zeigen einen Spider-Man, den ich gerne sehe. Allerdings geht es in der “Hauptstory“ dann um eine zweite Stadt. Das ist alles ziemlich abgedreht und fühlt sich schnell gar nicht mehr so lokal an wie erhofft. Die Geschichte war zwar ganz gut, blieb aber etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Das lag aber vor allem an dem plötzlichen und irgendwie unbefriedigenden Ende, welches hoffentlich nicht der tatsächliche Abschluss dieser Story sein wird. Da ist noch einiges offen und ich will schwer hoffen, dass das so nicht stehengelassen wird.

Im Hintergrund, beinahe beiläufig, liefert Tom Taylor aber noch eine andere Geschichte um Peter und seine Tante die viel Potential hat und sicher auch in den Folgebänden einige Relevanz haben wird. Allerdings bin ich gespannt, ob sich das auch im Hauptrun bemerkbar machen wird, denn dass müsste es eigentlich.

Am Ende kommt dann noch die Story mit dem Sidekick, die mich erst etwas irritier hat. Gegner benehmen sich komisch und ihr Auftauchen ist eigenartig fehl am Platz, genau wie ihre Rolle. Das Ganze gipfelt aber in einem Finale, dass zwar sehr kitschig ist und nicht sonderlich originell war, mich aber trotzdem voll erwischt und mir ein wenig das Herz gebrochen hat.

Fazit

Ich bin ein wenig hin und her gerissen, was Dein freundlicher Nachbar Spider-Man 1 angeht. Einerseits finde ich die Hauptstory einen Tick zu groß und ein wenig strange dafür, dass ich hier eigentlich mit geerdeteren Storys gerechnet habe. Trotzdem gibt es viele wirklich schöne Momente zwischen Spidey und seinen Nachbarn. Außerdem ist es toll, dass man auch mal wieder sieht, das Spidey zwar unbedingt das Richtige tun will, dass das aber nicht immer heißt, dass er sich an Polizei und Gesetz halten muss. Alles in allem ist der Band eine schöne Ergänzung zum Spider-Man Hauptrun von Nick Spencer, die den Wandkrabbler auf jeden Fall bereichert.