Fables gehört zu den Serien, die einem immer empfohlen werden, wenn man nach den besten Comicreihen aller Zeiten sucht. Einen ordentlichen Popularitätsschub gab es auch dadurch, dass Telltale Games in The Wolf Among Us diese Lizenz aufgegriffen und eines ihrer beliebtesten Spiele gemacht hat. Ein dreckiges New York, in dem vertriebene Märchenfiguren leben? Dieser Prämisse konnte ich nicht widerstehen und so habe ich mir Fables 1: Legenden im Exil mal genauer angesehen.
Legenden im Exil

Vor langer langer Zeit mussten die Märchenfiguren aus ihrer Welt fliehen. Tausende starben, und die wenigen, die sich retten konnten leben nun in unserer Welt. Um genau zu sein leben die, die menschlich genug aussehen (können), in New York. Dort haben sie ihre eigene kleine Subkultur gebildet, versuchen einfach nur nicht bemerkt zu werden und zu überleben. Dabei leben gute wie böse Figuren miteinander, da es eine Generalamnestie gab, die allen Figuren ihre Sünden erlassen hat. So konnten Serienmörder, Kannibalen und böse Hexen noch einmal von vorne beginnen.
Bigby Wolf (Na, wer wird das wohl sein?) ist der Detektiv der Märchengemeinde. Er hat also einiges zu tun, als Rosenrot plötzlich verschwindet. Das Ganze wird ihm dadurch erschwert, dass Snow White, Rosenrots Schwester, unbedingt an den Ermittlungen beteiligt sein will. Ein Zimmer voller Blut, ein Serienmörder als Ex und allerlei Figuren mit fragwürdiger Vergangenheit. Was ist mit Rosenrot passiert?
Wer bist du denn?

Im Laufe der Ermittlungen lernt man nicht nur was es mit der Flucht der Märchenfiguren auf sich hat, sondern man lernt auch allerlei Figuren kennen. Diese sind mal eindeutig zu identifizieren, wie Beast, Pinocchio oder Prince Charming, aber hin und wieder musste ich echt überlegen und nachlesen, nur um fest zu stellen, dass ich die Figur nicht kenne, wie Blaubart oder Grimble.
Besonders hat mir aber gefallen, wie die Figuren in unsere Welt transportiert werden, wie Prince Charming sich durch schmarotzt indem er mit Frauen flirtet und sie ausnutzt, wie Beast mit seinem Fluch zu kämpfen hat odr wie es Pinocchio nervt seit Jahrzehnten ein richtiger Junge bleiben zu müssen.
Fazit

Fables 1: Legenden im Exil ist eine Kriminalgeschichte der etwas anderen Art. Im Kern ist es eine klassische Suche nach der Lösung des Falls, aber durch die skurrilen und spannenden Figuren hat es einen ganz eigenen Charm. Bigby, der permanent rauchende Wolf im Schafspelz, ist eine sehr spannende, wenn auch sehr klischeehafte Hauptfigur, der man gerne folgt. Er ist rau, unorganisiert, nicht sonderlich gepflegt und voll auf sein Ziel fokussiert. Er passt perfekt in die Schablone des typischen Detektiv aus alten Filmen.
Auch wenn der Band eine Einführung in diese spannende neue Welt ist, ist seine Geschichte doch herrlich abgeschlossen. Man kann ihn problemlos lesen und es bei diesem einen Band belassen. Zumindest könnte man das, wenn die Welt nicht so spannend wäre, dass man unbedingt mehr von Bigby und seinen Mitbewohnern lesen will.