Green Lantern 1: Pfad in die Finsternis
Comics

Green Lantern 1: Pfad in die Finsternis

Die Lanterns von DC faszinieren mich schon lange. Abgesehen von Blackest Night und Green Lantern Rebirth und Green Lantern Erde Eins habe ich bisher aber nichts von dem Mann mit dem grünen Ring gelesen. Grant Morrison’s Green Lantern 1: Pfad in die Finsternis sollte nun also endlich mein richtiger Green Lantern Einstieg werden.

Retro Charm

Green Lantern 1: Pfad in die Finsternis
Story: Grant Morrison | Zeichnungen: Liam Sharp | 16,99€ | Panini-Comics

Hall Jordan ist auf der Erde und starrt den ganzen Tag in den Himmel. Er scheint einige Jobs verloren zu haben und seine Freundin ist nicht so begeistert. Dann kommt eine außerirdische Bedrohung, und zack arbeitet er wieder als Weltraum-Polizist für die Green Lanterns. Eine Bedrohung braut sich zusammen, denn Controller Mu scheint etwas zu planen, was Hal verhindern muss. Dabei trifft er alte Freunde, Feinde und Gott.

Weltraum-Cop

Green Lantern 1: Pfad in die Finsternis
©Panini Comics

Green Lantern 1: Pfad in die Finsternis gibt sich sehr viel Mühe damit Retro Charm zu entwickeln. Obwohl man merkt, wie bemüht der Comic ist, funktioniert es überraschend gut. Die einzelnen Storys sind relativ episodenhaft und sprühen dabei vor kreativen Aliens und Space-Shit. Immer wieder reibt der Comic einem ins Gesicht, wie abgefahren das Universum ist. Ein sprechender Hamster mit vier Armen der seine Größe ändern kann? Warum nicht? Eine Lantern die aussieht wie ein Mensch mit Armen und Beinen, aber einen ausbrechenden Vulkan als Kopf hat? Na klar! Schmelzende Obdachlose, die zu einem Superorganismus gehören? Das ist ja wohl das mindeste. Ach, scheiß drauf, nimm noch Weltraumvampire, Sonnenfresser, Männer mit Jetpacks, Gott und vieles mehr.

Das ist alles ganz witzig, aber machte es mir schwer Bedrohungen so richtig ernst zu nehmen. Wirkliche Spannung kam dadurch bei mir nie so richtig auf. Außerdem wurde scheinbar versucht einzelne, für sich stehende, Geschichten der Weltraumpolizei zu erzählen, die nur lose durch die Große Bedrohung (Controller Mu) verbunden sind. Allerdings scheint der Platz, den die Geschichten hatten, nicht immer optimal gewesen zu sein. Immer wieder entstand bei mir das Gefühl ein Panel verpasst zu haben, in dem erklärt wird was genau da jetzt eigentlich grade passiert ist. Dazu kommt, dass scheinbar immer Fäden fallen gelassen werden. Hal’s Freundin und die Jobsache werden z.B. nie wieder erwähnt. Er ist einfach weg von der Erde und fertig.

Retro für Fortgeschrittene

Green Lantern 1: Pfad in die Finsternis
©Panini Comics

Die Optik ist über jeden Zweifel erhaben. Die ganze Ästhetik erinnerte mich immer wieder an alte SciFi Bücher und Kassetten, die man manchmal auf Flohmärkten findet. Der Detailgrad ist der Wahnsinn und das Design von Welten und Figuren sind so kreativ und liebevoll wie es nur geht. Alleine für die Schauwerte ist Green Lantern 1: Pfad in die Finsternis definitiv einen Blick wert.

Um mit Green Lantern anzufangen ist dieser Band aber so ungeeignet, wie es nur geht. Ich habe sehr viele Sachen nur verstanden, weil ich eben schon die drei Comics mit ihm gelesen habe und weil ich mich generell schon ein wenig über die Lanterns erkundigt habe. Das war aber scheinbar immer noch nicht genug, um nicht relativ oft nach Erklärungen zu suchen.

Fazit

©Panini Comics

Green Lantern 1: Pfad in die Finsternis ist alles andere als frei von Fehlern. Wer, wie ich, mit einem DC typischen Comic rechnet wird sich wohl auch ganz schnell umgewöhnen müssen. Ich habe hier zwar einiges zu meckern gehabt, aber unterm Strich macht dieser Comic halt dann doch verdammt viel Spaß. Ist es ein Meisterwerk? Für mich nicht, aber es ist SciFi Trash vom Feinsten. Ich habe jedenfalls lange nichts mehr gesehen, was diesen 70’s Faszination Weltraum Charm so schön einfängt.