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GREEN LANTERN: ERDE EINS 1 [Rezension]

Bisher hat mir eigentlich alles, was ich von Green Lantern gelesen habe gut bis sehr gut gefallen. Wirklich viel war es aber nicht. Das hat einen so simplen, wie idiotischen Grund. Ich finde die Fähigkeit irgendwie ganz schön lame. Die ganze Nummer mit den verschiedenfarbigen Ringen die für Willen, Liebe, Angst etc. stehen erinnert mich immer ein bisschen an eine billige RTL2 Serie aus den späten 90ern. Umso beeindruckender ist es, dass die Comics mich dann doch jedes Mal abholen, wenn ich mal einen lese. Bei Green Lantern Erde Eins war ich aber kein bisschen skeptisch. Ich hatte bereits vereinzelte Bilder gesehen und der Look allein hat ihn mir schmackhaft genug gemacht.

Eckdaten:

Autoren: Corinna Bechko, Gabriel Hardman
Zeichner: Gabriel Hardman
Preis: 16,99€
Seiten: 148
Verlag: Panini-Comics

Story:

Der Astronaut Hal Jordan arbeitet für ein Unternehmen, das in unserem Sonnensystem nach wertvollen Materialien sucht. Als eines Tages alles so richtig scheiße läuft, finden Hal und ein Kollege ein altes Raumschiff. Darin ist ein angsteinflößender defekter Roboter der schon lange Zeit abgeschaltet zu sein scheint und ein toter Außerirdischer. Als die Beiden suchen finden sie außerdem eine Laterne die immer noch grün leuchtet und einen Ring der scheinbar das selbe Symbol hat. Viel Zeit sich in Ruhe umzusehen haben die Beiden aber nicht. Als Hal den Ring aufsetzt beginnt ein Abenteuer, das Hal weit weg von seiner Heimat, der Erde bringen soll.

Meine Meinung:

Das ist eine wirklich spannende Origin-Story! Das Ganze fühlt sich eher wie eine SciFi Geschichte an, als wie ein Superhelden-Comic. Von Anfang an, baut der Band eine schöne Spannung auf und konnte mich immer wieder aufs Neue überraschen. Ich kann jetzt nicht sagen, wie viel sich hier mit der originalen Origin deckt, aber diese Geschichte hat es in sich.

Im Verlauf von Hal’s Reise landet er nicht nur auf allerlei unterschiedlichen Planeten und trifft viele andere Rassen, sondern es ändern sich auch sehr häufig die Umstände und die Situation in der Hal sich befindet. Außerdem gibt es immer wieder Wendungen und Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte.

Als Einsteiger kann man hier problemlos zugreifen. Ich würde sogar sagen, jeder der was von Green Lantern lesen will, sollte diesen Band zuerst lesen, da man hier mir Hal zusammen rausfindet, was sein Ring so kann, und wie das ganze Batterie-Laterne-Ring-System Funktioniert. Da niemand sonst aus dem DC Universum auch nur angedeutet wird, muss man auch nichts sonst wissen, und kann diese Geschichte einfach genießen.

Die Charaktere in diesem Band sind großartig erzählt und in Scene gesetzt. Naja zumindest zwei. Und eine davon ist Hal selbst. Aber die Beziehung zwischen den beiden wird schön aufgebaut und es war ein kleiner Lichtblick in diesem sonst eher düsteren Comic. Auch wenn einige andere interessante Figuren auftauchen, bleiben die doch eher blass und man kann höchstens erahnen, das da noch mehr hinter steckt als zuerst angenommen.

Die Zeichnungen sind ein Traum. Sie sind dunkel, etwas unruhig und kein bisschen “DC-Typisch”. Der Zeichenstil unterstreicht das Gefühl, hier eher eine SciFi Geschichte zu lesen. Die Designs sind allesamt sehr gelungen. Besonders die vielen verschiedenen außerirdischen Rassen und das “Kostüm” von Hal sind sehr gelungen. Es sieht nicht so sehr nach dem üblichen Superhelden Spandex-Pyjama aus. Vielleicht passen die Zeichnungen auch deshalb so gut zur Story, weil einer der Zeichner hier auch ein Autentisch ist, und so schneller die Magie passiert, die sonst durch sehr lange Zusammenarbeit, oder Glück entsteht.

Leseprobe

Fazit:

Egal ob man damit anfangen möchte Green Lantern Comics zu lesen, ob man schon lange Fan ist, oder ob man noch gar keine Comics gelesen, aber Spaß an Weltraumgeschichten hat, dieser Band könnte euch gefallen. Eine tolle Geschichte mit guter Action, vielen Außerirdischen und einem Ende, das hoffentlich nur der Anfang ist. Ich möchte jedenfalls unbedingt wissen, wie es weiter geht und werde mich mal schlau machen, welche Green Lantern Storys ich lesen kann, die so ähnlich sind.

Wertung:

Einsteigerfreundlichkeit: 10/10
Story: 8/10
Zeichnungen: 10/10

4 Kommentare

  1. Zum Thema Original-Origin:

    Hal Jordan ist im Original Pilot – kein Astronaut. Und Abin Sur stürzt auf der Erde ab, ein Planet der bis dahin nichts mit den Green Lantern Corp zu tun hat.
    Der größte Unterschied hier, ist der Zustand des Corps. Wer Erde eins gelesen hat, kann sich den Unterschied denken 😉

    Zum Thema DC-typisch:

    Das hattet ihr schon im Podcast erwähnt und ich konnte euch nicht ganz folgen. DC hat genau wie Marvel unterschiedliche Zeichner, die ihren eigenen Stil zeigen. So gibt es hervorragende arbeiten von Jock, Rafael Albuquerque und Andrea Sorrentino. Einen “einheitlichen” DC habe ich bisher noch nicht gefunden.

    Zum Thema mehr GL:

    Auf jeden Fall! Die Rebirth Reihe der beiden Lanterns Jessica und Simon, ist die beste Rebirth Serie aktuell. Die großen Events Brightest Day und Blackest Night gehören zum Pflichtprogramm.

    Sorry für den vielen Text 🙂

    1. Von der Rebirth Reihe habe ich die ersten beiden sogar hier und der erste war ganz gut. Blackest Night war auch richtig gut,obwohl ich viele Figuren nicht kannte

      Mit DC-Typisch meine ich, das DC in der Regel immer echt gute Qualität abliefert. Selten mal schlecht (Hellblazer Rebirth z.B.) und selten herausragend gut. Meist so 7-8 von 10.

      1. Ich dachte es ging bei DC-typisch um die Zeichnungen

        Sehr gute DC Comics fallen mir sehr viele ein. Gerade Scott Snyder und Batman ist immer richtig stark oder die neuen Superman Rebirth Serien. Oder Watchmen…

        1. Der Snyder Batman war mein zweiter Comic überhaupt, deshalb war das lange irgendwie der stardart für mich.

          Superman Rebirth ist noch auf meiner Liste, aber sehr weit unten, weil ich mit dem Mann aus Stahl irgendwie nicht viel anfangen kann.

          Den Stil von Watchmen finde ich persönlich zu Oldschool. Für die Zeit sicher super, aber inzwischen nicht so meins.

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