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Justice League of America: Der kryptonische Gott

Nachdem ich vor kurzem erst die Justice League Anthologie und Justice League of America Rebirth Spezial vorgestellt habe, folgt nun noch mehr zur Justice League of America (JLA).

Ihr denkt jetzt bestimmt ich habe wieder nur den Titel gelesen und nicht gemerkt, dass diese JLA nicht die selbe ist wie die im Rebirth Spezial aber dem ist (ausnahmsweise mal) nicht so. Ich habe gesehen, dass es das selbe Team wie im Film ist und fand den Klappentext ansprechend. Außerdem gefiel mir, dass es sich um eine Abgeschlossene Geschichte handelt.

Eckdaten:

Autoren: Bryan Hitch, Tony Bedard
Zeichner: Bryan Hitch, Tom Derenick
Preis: 24,99 €
Seiten: 284
Verlag: Panini-Comics

Story:

Clark Kent bekommt eine Einladung von einer Firma. Komischerweise lädt diese aber nicht Clark, sondern Superman ein. Neugierig geworden folgt Superman der Einladung und landet in einem Labor in dem mehrere Dutzend tote Versionen von ihm liegen. Einer lebt sogar noch kurz. Mehr als eine Warnung ohne Details bekommt er aber nicht mehr raus. Die Wissenschaftler bitten Superman um einige Sekunden Zeit um alles zu erklären. 
Währenddessen wurden die anderen Mitglieder (bis auf Aquaman) mit ähnlichen Einladungen an einen anderen Ort gelockt. Hier wartet ein Gegner auf sie, der durch ihre Kräfte wächst und stärker wird. Doch das ist aber alles nur das “Vorspiel” denn plötzlich taucht ein Raumschiff am Himmel auf. Aus diesem Raumschiff kommt Rao der Gott von Krypton (Supermans Heimatplanet). Superman wundert sich, da er es für einen Mythos gehalten hat, ist jedoch innerhalb kürzester Zeit auf Rao’s Seite. Dieser vollbringt einige Wunder und findet schnell eine Menge Anhänger. Die Welt wird innerhalb kürzester Zeit ein besserer Ort und alle sind glücklich. Nur Batman muss mal wieder stänkern und an allem immer nur das Negative suchen.

Meine Meinung:

Das wichtigste vorweg: Man muss für diesen Band kein riesengroßes Vorwissen haben, aber man sollte die Charaktere zumindest grob kennen. Die Geschichte funktioniert aber ansonsten ausgezeichnet ohne Kontext. Sie nimmt schnell Fahrt auf und konfrontiert den Leser nach wenigen Seiten bereits mit den ganzen toten Superman und dem Kampf gegen den Parasiten. Als dann auch noch Rao auftauchte, war ich wegen den vielen offenen Fragen so sehr in die Geschichte vertieft, dass das eher gezügelte Tempo danach nicht negativ auffiel. Es ist spannend zu sehen was Rao so tut und man versucht, ähnlich wie Batman, etwas zu finden, was mit ihm nicht stimmt. So kommt, trotz kleinerer Längen, nie Langeweile auf.
Ich habe beim Lesen sehr auf die Zeichnungen geachtet, da ich mir bis zum Schluss nicht einig war, wie ich sie eigentlich finde. Es gibt viele Situationen in denen der Stil einfach perfekt passt und wunderbar die Stimmung ergänzt. Aber dann gibt es Panels bei denen Frauen aussehen wie Männer oder Extremitäten in komischen Winkeln abstehen wie bei Puppen. Hier fällt mir die Bewertung wirklich schwer.
Die Frage ab wann man eigentlich ein Gott ist, bzw. was einen solchen ausmacht so wie das Thema Religionen werden zwar behandelt, allerdings hätte ich mir hier ein bisschen mehr Focus gewünscht. Die Themen werden zwar angerissen, aber immer eher kurz und im Hintergrund. Außerdem kommen Figuren vor, die bis zum Ende für viele offene Fragen sorgen, die aber leider bis zum Schluss nicht beantwortet werden. Das ist schade, aber nicht wirklich schlimm. Im Großen und Ganzen steht diese Geschichte für sich und man muss weder wissen was davor passiert ist, noch was danach kommt. Man sollte nur die Charaktere kennen.
Alles in allem ist es ein klassischer Superhelden Comic der gut unterhält und neben Zeitreisen und dem Untergang des Olymps auch noch das Thema Religion anschneidet. Ich hatte sehr viel Spaß damit.

Wertung:

Einsteigerfreundlichkeit: 6/10
Story: 8/10
Zeichnungen: 6/10