Genosse Superman
Comics Neueinsteiger

MARK MILLAR COLLECTION 4: GENOSSE SUPERMAN

Ich kann Superman nicht leiden. Wer den Blog schon lange liest, oder den Podcast hört wird bei diesem “Geständnis” höchstens müde mit den Augen rollen, aber es gibt scheinbar Leute die das nicht wissen. Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe einen Superman Comic zu Weihnachten bekommen. Zitat: “Der ist wirklich gut. Besonders wenn man mal einen anderen Superman sehen will”. Das klingt ja eigentlich ganz gut oder? Deshalb und wegen einer geplanten Aktion, habe ich dem Band also dann mal eine Chance gegeben.

| Autor: Mark Millar | Zeichner: Dave Johnson, Kilian Plunkett | Panini-Comics |

Superman mal anders

Genosse Superman

Was wäre wenn Superman nicht in den USA gelandet wäre, sondern in der Ukraine? Aufgewachsen in der Ukraine kämpft Superman natürlich trotzdem gegen das Verbrechen und rettet Menschen. Stalin der alte Fuchs nutzt dieses Geschenk aus dem All natürlich für seine Zwecke und ruck zuck ist der gute Superman das Maskottchen des Kommunismus. Das ändert, neben dem Setting, vor allem Superman selbst. Er ist immernoch der Alleskönner, der die Menschen ja so fürchterlich lieb hat, aber dabei ist er eben auch sehr viel härter in seinem Vorgehen. Sagen wir die Sozialisierung in einem kalten totalitären Umfeld geht auch an ihm nicht spurlos vorbei. So beschließt er letztendlich, dass es das Beste für alle wäre, wenn die Welt sich einfach von ihm regieren lassen würde. Aber bitte weil sie es wollen.

Was bedeutet das für seine Feinde? Lex Luthor, will das mächtigste Wesen auf der Erde sein und versucht deshalb mit allen Mitteln ihn zu besiegen. Bruce Wayne’s Eltern scheinen zu überleben, wenn Superman nicht in den USA landet, warum auch immer, denn Batman wird jemand anders. Und Green Lantern hat auch einen eher “ungewöhnlichen” Auftritt in diesem Comic.

Keine Helden

Was diesen Comic gleichzeitig sehr interessant macht, aber auch ein wenig seine Schwächste ist, ist die Tatsache, dass es keine wirklich sympathische Figur gibt. Keine Helden mit den man mitfiebern kann. Letztendlich ist Superman auch nur ein Diktator und ich habe die meiste Zeit eher mit Lex Luthor mit gefiebert. Das war aber auch nicht so befriedigend, weil dieser offensichtlich total geisteskrank ist.

Nicht so toll

Superman

Die Optik passt eigentlich sehr gut zur Zeit und zum Thema, das hier behandelt wird. Leider sehen die Zeichnungen trotzdem einfach nicht so richtig gut aus. Mir haben sie jedenfalls die meiste Zeit nicht wirklich gefallen.

Die Geschichte ist auf jeden Fall originell, hat aber auch einige ganz schöne Längen, und das obwohl der Band nicht sonderlich dick ist. Oft ist es sehr textlastig, obwohl der Text relativ nichtssagend ist. Natürlich ist das Meiste wichtig, aber deshalb ist es leider noch lange nicht interessant.

Neuer Ansatz und tolles Ende

Gut fand ich, dass Superman hier ganz klar ein unsympathischer Drecksack ist und es nicht nur an mir liegt, dass ich ihn scheiße finde. Es ist ein interessanter Twist, der mir in Injustice allerdings noch etwas besser gefallen hat.

Ein weiteres Highlight war Batman. Ja, er kommt nur kurz vor und ist auch sehr anders, aber egal. Batman geht immer und Russland Batman hat nochmal eine spezielle Note die mir gut gefallen hat. Davon hätte ich gerne mehr gehabt.

Das Beste war aber das Ende. Die ersten zwei Drittel haben mir mal mehr mal weniger gut gefallen, aber dann zieht der Comic nochmal ordentlich an und besonders das Ende hat einen originellen Twist, den ich nicht kommen sah.

Leseempfehlung

Auch wenn ich einige Dinge zu meckern hatte, bleibt das hier ein sehr guter Comic. Superman Fans können ihn lesen um mal eine frische Version ihres Helden zu sehen und auch Superman Hasser können hier zugreifen, da er tatsächlich einiges anders macht.

Außerdem ist der Band in der Mark Millar Collection einfach in einem sehr schönen Hardcovergewand das sich sehenlassen kann.

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