Tagebuch eines jungen Helden
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Miles Morales Spider-Man 1: Tagebuch eines jungen Helden

Im ultimativen Marvel Universum wurde Miles nach Peters Tod der neue Spider-Man. Er war dabei so erfolgreich, dass er irgendwann kurzerhand ins Hauptuniversum geholt wurde. In seiner letzten Comicreihe wurde Miles von seinem Schöpfer Brian Michael Bendis geschrieben, der einen ganz guten Job gemacht hat. Nun hat Bendis Marvel aber verlassen und ist zur Konkurrenz gegangen und so endete der letzte Run sehr abrupt und als Fan des jungen Spider-Man wurde man sehr unbefriedigt zurückgelassen. Um so besser war die Nachricht, dass mit Tagebuch eines jungen Helden eine neue Reihe bei uns startet.

Tagebuch eines jungen Helden

Tagebuch eines jungen Helden
Story: Saladin Ahmed | Zeichnungen: Javier Garron | 16,99€ | Panini-Comics

Der Cousin von Miles quasi Freundin wurde entführt und Miles will dem Ganzen auf den Grund gehen. Dabei trifft er schnell einen von Spidys Erzfeinden Rhino, der verantwortlich zu sein scheint. Schnell wird jedoch klar, das Rhino keineswegs hinter den Entführungen steckt, und so schließen sich die beiden zusammen, um die Kinder zu retten. Dabei bekommen sie nicht nur Unterstützung von einem Avenger, sondern treffen auch auf einige Schurken, die nicht ganz so bekannt sind.

Problemchen

Tagebuch eines jungen Helden Leseprobe
©Panini Comics

Miles hat große Kraft und die bringt, wie jeder weiß, auch große Verantwortung mit sich. Allerdings ist Miles auch ein Teenager. Beziehungen, Freundschaften und Probleme gibt es zwar auch bei erwachsenen Helden, aber mal unter uns: Ich finde es deutlich angenehmer zu sehen wie ein Teenager denkt seine Welt geht unter weil das Mädchen das er mag, ihn nicht will, als wenn ein Erwachsener Held eine Trennung nach vielen Jahren Beziehung durchmachen muss. Die Teenager haben zwar auch Probleme, aber die fühlen sich ein wenig nach der Lightversion von “echten” Problemen an.

Es muss nicht immer das Ende der Welt sein

Tagebuch eines jungen Helden
©Panini Comics

Miles rettet nicht das Universum, nicht die Erde und nicht die USA. Nicht mal ganz New York steht auf dem Spiel. In Tagebuch eines jungen Helden kämpft Miles gegen Gangs, jagt Entführer und legt sich mit Gangsterbossen an. Dabei versucht er die Schule zu schwänzen und sein Heldenleben mit dem Schulalltag zu vereinbaren. Er ist die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft und das liest sich einfach verdammt gut. Natürlich sind die Entführer keine “normalen” Menschen und die Gangsterbosse noch viel weniger, aber sie sind eben auch keine weltenverschlingenden atombombenwerfenden Gottwesen.

Perfekter Einstieg

©Panini Comics

Miles muss für ein Schulfach ein Tagebuch führen, das er aber nicht abgeben muss. Weil Miles anders ist als ich, macht er sogar die Aufgabe, die nicht kontrolliert wird und das ist die Gelegenheit um mal eben seine Origin und die wichtigen Punkte seines Charakters zu erzählen. Das Ganze wird nicht nur genutzt, um den Einstieg so leicht wie möglich zu machen, sondern auch um Miles Gedanken während der Story zu vermitteln. Es ist quasi die Stimme aus dem Off, aus der Zukunft.

Fazit

©Panini Comics

Miles ist zu dem geworden, was ich eigentlich ganz am Anfang von Peter erwartet habe. Er bekämpft Verbrechen in seiner Nachbarschaft und versucht sein Heldenleben und seinen Alltag unter einen Hut zu bekommen. Miles ist z.B. einer der wenigen Helden, bei denen ich mal mitbekommen habe, dass es thematisiert wird, dass man vielleicht verdammt müde ist, wenn man den ganzen Tag auf einer Schule für Hochbegabte ist, Hausaufgaben macht und auch noch jede Nacht durch die Straßen zieht und Verbrechen verhindert. Das ist zwar alles nicht neu, aber es macht einfach Spaß mal wieder so eine locker leichte Reihe zu lesen.