Old Man Hawkeye
Comics

Old Man Hawkeye 1 von 2: Auge um Auge

Old Man Logan gehört zu dem Beliebtesten, was Marvel bisher hervor gebracht hat. Die dystopische Welt in der die Helden entgültig verloren haben und zum Großteil umgebracht wurden, erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. Ein wirklich cooler Comic, der mit “Logan“ nicht nur, in abgewandelter Form, verfilmt wurde, sondern mit dem alten Logan eine Figur erschaffen hat, die so beliebt ist, dass sie schnell ins Marvel Hauptuniversum integriert wurde. Die alternativ Zukunft hat so viele Fans, dass es zu schade wäre sie einfach fallen zu lassen. Warum also nicht das Prequel erzählen, mit einer Figur, die bereits im Vorgänger eine wichtige Rolle spielte. Hawkeye.

Eckdaten

Old Man Hawkeye
  • Autor: Ethan Sacks
  • Zeichner: Marco Checchetto
  • Preis: 16,99€
  • Seiten: 140
  • Verlag: Panini-Comics

Story

Clint Barton ist am Ende. Seine Welt ist im Eimer, fast alle seine Freunde sind tot und seine Feinde regieren das Land. Zu allem Überfluss fängt er auch noch an zu erblinden, was nicht nur sehr ironisch wegen seinem Superheldennamen “Hawkeye“ ist, sondern in einer Welt in der ihn gefühlt jeder zweite töten will überaus unpraktisch. Er hat keine Lust mehr und beschließt wenigstens zu versuchen, die Schuldigen für die ganze Scheiße zu töten.

Meine Meinung

Der Vorgänger hat mir sehr gut gefallen, aber ich halte ihn nicht für das Meisterwerk, als das es gerne hingestellt wird. Meine Erwartungen an Old Man Hawkeye haben sich also in Maßen gehalten. 

Die Welt von Old Man Hawkeye ist, wie schon bei Old Man Logan, hart und grausam und fühlt sich an wie ein Highteck-Western. Überall ist nur Tod, Leid, Verzweiflung, Sand und Schmerz. Den ganzen Band über gab es nicht einen wirklich glücklichen Moment. Es gibt einen Tritt in den Magen nach dem anderen. Und jedes Mal wenn man denkt “Gott sei dank, das könnte ja doch was werden” tritt der Comic wieder zu. 

Das fühlt sich natürlich erfrischend anders an, als das was man sonst von Marvel gewohnt ist, aber es ist eben auch echt hart deprimierend. Alleine die Figur des Hawkeye, der beim große Massenmord der Helden verschont wurde, weil er ja NUR Hawkeye ist, bietet sehr viel Tragik. Ich möchte hier jetzt nichts vorweg nehmen, aber sein ganzes Leben ist ein Desaster.

Auch wenn Hawkeye hier ein deutlich coolerer Charakter ist, als ich gedacht hätte, überzeugt noch eine andere Figur etwas mehr. Bullseye, der einigen vielleicht aus der dritten Staffel Daredevil bekannt ist, ist nämlich auch mit von der Partie. Huiuiui, ist der Kerl durch. Ähnlich wie im Film ist er auch hier ein Psychopath, allerdings auf einen ganz anderen Level. Dazu ist hat er ein frisches Design spendiert bekommen, das diesen Eindruck nur noch unterstreicht.

Damit die Lage aber so richtig aussichtslos und deprimierend ist, hat es nicht nur Bullyeye, sondern auch Venom und ein Typ der sich vervielfältigen kann, auf den erblindenden Hawkeye abgesehen.

Ähnlich wie schon Old Man Logan ist auch dieser Band zwar losgelöst vom üblichen Marvel Universum, aber dennoch nur bedingt für Einsteiger geeignet. Die ganzen gealterten Versionen der Helden und Schurken sind eben nur dann richtig cool, wenn man ihre Originale kennt.

Die Zeichnungen passen sehr gut zum Stil der Geschichte. Alles sieht dreckig, heruntergekommen und schäbig aus. Dazu kommt, dass die Designs der Senioren alles andere als glamourös sind.

Fazit

Ein deprimierender, wilder Ritt, durch ein postapokalyptisch wirkendes Ödland voll Alkohol, Schusswaffen und alten Autos. Eine Geschichte, die mich fast so sehr gefesselt, wie deprimiert hat. Auch wenn Hawkeye ein interessanter Protagonist ist, haben aber grade seine Gegenspieler diesen Band so richtig gut gemacht. Auch wenn man aus Old Man Logan ja bereits weiß, was aus Hawkeye wird, bin ich wirklich gespannt, wie es im nächsten Band weiter geht.

Wertung

  • Einsteigerfreundlichkeit: 8/10
  • Story: 8/10
  • Zeichnungen: 8/10