Es gibt viele Gründe einen Comic zu kaufen. Manchmal macht man es wegen dem Protagonisten, manchmal wegen dem Autoren, manchmal ist es der Zeichner und manchmal auch einfach nur, weil das Cover einem besonders gut gefällt. Bei Plastic Man traf nichts davon zu.
Die Autorin, sagte mir zwar etwas, aber nur weil ich unmittelbar davor Domino 1: Glückstreffer und Pechsträhnen gelesen habe. Der Name der Zeichnerin hat mir nichts gesagt und das Cover hat mir ehrlich gesagt auch nicht gefallen. Viel mehr war das Cover einfach so absurd, dass es mein Interesse weckte. Frei nach dem Motto “Das sieht komisch aus… Was ist das?”
O’Rigin

Eel O’Brian aka Plastic Man ist alles andere als eine neue Figur. Seinen ersten Auftritt hatte er bereits 1941 und seit dem hat er so einiges mit gemacht. Er war schon Mitglied der Justice League, hatte seine eigene Fernsehserie und scheint auch relativ beliebt bei seinen Fans zu sein. Das weiß ich nicht, weil ich selber Fan bin, sondern weil es am Anfang des Comcis steht. Ich selbst kannte den Guten tatsächlich nur von wenigen kurzen Auftritten in anderen Comics.
Das macht aber nichts, da dieser Comic auch aus Eel‘s Origin Story besteht. Eel hat anfangs zwar schon seine Kräfte, aber es wird auch schnell erklärt wie er sie bekommen hat. Die den Kräften von Plastic Man ist der Name Programm. Eel kan seinen Körper strecken, härten, dehnen und sogar nach belieben verformen. Das erinnert im ersten Moment noch an Mister Fantastic von den Fantastischen 4, allerdings kann Plastic Man sich komplett verformen. So wird er z.B. auch mal zu einem Baufahrzeug, oder einem Pony.
Eine dehnbare Moral?
Plastic Man ist ein Held. Zumindest möchte Eel das gerne. Eel O’Brian ist nämlich alles andere als heldenhaft. Er ist ein Gauner. Ein zweilichtiger Typ, der zwar krumme Dinger dreht, aber dabei wenigstens sowas wie einem Kodex folgt. Er ist nicht böse, er ist nunmal einfach in dieses Leben gerutscht und fühlt sich eigentlich ganz wohl damit.
Immer wieder merkt man, dass Eel gerne ein Held wäre, dass es ihm aber unheimlich schwer fällt. Er lässt Kinder die in Gefahr sind im Stich, um seine Haut zu retten, wohnt in einem Stripclub und seine Freundeskreis besteht im Grunde nur aus Kriminellen. Trotzdem versucht er über sich hinaus zu wachsen.
Worum gehts?
Plastic Man versucht zu erfahren, was in der Nacht, in der er seine Kräfte bekommen hat eigentlich passiert ist. Dazu trifft er eine Agentin, die ihn in einen Kampf gegen eine Geheimorganisation involvieren möchte.
Kaufempfehlung?
Dieser Comic versprüht einen eigenartigen 50er Jahre Vibe. Das fängt an bei dem Gangstermilieu in dem Eel sich bewegt, über sein Aussehen, bis hin zu seinen Plastik-Kräften. Ich war mir tatsächlich lange Zeit auch nicht sicher, wann der Comic jetzt eigentlich spielt.
Dazu die abgedrehte Story, die zwar einige Verweise auf das DC Universum hat, aber auch ohne Vorkenntnisse gut funktionieren müsste. Alles in allem ein gelungener Comic, der viel Spaß macht und sich sehr anders anfühlt als die Sachen, die sonst aktuell so bei DC erscheinen.
Ich hoffe jedenfalls, dass es fortgesetzt wird. Denn auch wenn die Geschichte im Großen und Ganzen abgeschlossen ist, betreibt dieser Band doch sehr viel Aufbauarbeit, und ich würde gerne sehen, was letztendlich daraus wird. Besonders, da Eel ein erfrischend anderer Charakter ist.