Mit Seven to Eternity 3: Aufstieg und Fall geht Adams Reise in die vorletzte Runde. Die Entführung des Schlammkönigs hat im letzten Band eine ziemlich überraschende Wendung genommen und ich konnte kaum abwarten, diesen Band zu lesen. Als ich dann auch noch sah, dass der vierte Band schon der Letzt sein wird, war ich um so heißer darauf diesen zu lesen. Auch wenn ich ein Fan von relativ kurzen abgeschlossenen Storys bin, finde ich es fast schade, dass das Ende schon so nah ist.
Es ist der dritte und vorletzte Teil dieser Reihe, es gilt also selbstverständlich Spoilerwarnung!
Aufstieg und Fall

Adam und Garlis, aka. der Schlammkönig aka. Gott des Flüsterns (Der Gute hat echt zu viele Namen) sind auf der Flucht. Während Adam ihn anfangs noch um jeden Preis von seinen Untertanen lösen und dann töten wollte, fängt der Hass immer mehr an zu bröckeln. Er führt immer mehr Gespräche mit Garlis und die Zwei werden langsam aber sicher zu so etwas wie Freunden, auch wenn Adam das nicht so richtig wahr haben will. Er versucht weiterhin sich einzureden, es läge einzig und alleine daran, dass er geheilt werden und für seine Familie sorgen will. Auf dem Weg zur Heilung treffen sie dann allerdings ein Duo, dass ganz eigene Pläne mit Garlis hat. Er soll in eine fliegende Stadt in den Wolken, um dort einem alten Bekannten zu begegnen, der noch das eine oder andere Hühnchen mit ihm zu rupfen hat.
Wieder mehr Film als Serie

Während der letzte Band einen eher episodenhaften Aufbau hatte, konzentriert sich Seven to Eternity 3: Aufstieg und Fall nun wieder sehr auf Adam und Garlis. Da weiterhin jeder Band mit einer Seite aus Adams Tagebuch beginnt, ist es leicht viel von der Geschichte zu erzählen, ohne alles explizit zeigen zu müssen. So schafft es der Band mal wieder sehr viel Story zwischen die Buchdeckel zu packen und einen großen Handlungsabschnitt zu erzählen.
Stockholm Syndrom

So langsam weiß ich wirklich nicht mehr was ich von Garlis halten soll. Ist er gut? ist er Böse? Ist er gut und muss einfach manchmal böse Entscheidungen treffen? Ist er böse und tut so als würde er auch mal Gutes tun? Fragen über Fragen. Immer wenn ich denke, ich kann ihn endlich einschätzen, haut er wieder einen raus und ich muss alles neu überdenken. Ich bleibe dabei, er ist einer der besten Antagonisten, die ich kenne. Wie er es schafft eine Art Stockholm Syndrom bei Adam (und dem Leser) zu erzeugen, obwohl er der Entführte ist, zeigt mal wieder was für ein hervorragender Autor Rick Remender is.
Schöne neue Welt

Das Worldbuilding ist, wer hätte es gedacht, auch im dritten Band noch erstklassig. Die schwebende Stadt, und wie es dazu kam ist cool und die Bewohner sind spannend. Die Figuren wirken als hätten sie eigene Geschichten, die ich nur zu gerne auch noch lesen würde. Es ist aber auch konsequent genug, um spannende Figuren erst auf zu bauen und dann zu töten.
Fazit

Die Geschichte geht mit großen Schritten voran, fühlt sich dabei aber irgendwie noch nicht so richtig nach Endspurt an. Vielleicht liegt das daran, dass ich noch nicht will, dass es endet. Zu viele interessante Figuren könnten noch weiter erzählt, zu viele Orte entdeckt und zu viele Kämpfe gekämpft werden. Seven to Eternity 3: Aufstieg und Fall nimmt sich vor allem Zeit um die Beziehung zwischen Entführer und Geisel, Ausgestoßenem und Peiniger, Familienvater und Tyrann kurz zwischen Adam und Garlis weiter zu beleuchten. Zwei Männer die der Hass zusammen brachte, die nun aber eine fast freundschaftliche Beziehung teilen, bei der man nie so richtig weiß, wie zerbrechlich und wie real sie eigentlich ist. Immer wieder gibt es Wendungen und Momente, die scheinbar alles ändern und immer wieder musste ich mich fragen, wie gut, bzw. wie böse die Figuren denn nun eigentlich sind.
Kaum zu glauben, dass diese Reise bisher ausschließlich in 3 Bänden stattgefunden hat, und dass alles mit dem vierten Band schon enden wird. Selten hatte ich so wenig Ahnung und Erwartungen, was im Finale passieren wird. Hier ist wirklich alles noch offen.