Spider-Man Cadaverous
Comics

Spider-Man Cadaverous

Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft geht immer. Peter hat im Laufe der Jahre allerlei Wandlungen durch gemacht. Unterm Strich muss ich sagen, dass ich immer was von Spider-Man lesen kann. Die Geschichten sind zwar oft nicht gerade Meisterwerke, dennoch weiß die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft stets zu unterhalten. Spider-Man Cadaverous ist nicht nur von J. J. Abrams (Star Trek, Star Wars etc) und seinem Sohn geschrieben, sondern auch noch eine Geschichte aus einem alternativen Universum, womit man mich ja grundsätzlich schon bekommt.

Spider-Man Cadaverous

Spider-Man Cadaverous
Story: Henry Abrams, J.J. Abrams | Zeichnungen: Sara Pichelli | 17€ | Panini-Comics

Peter ist schwer verletzt. Sein rechter Arm ist komplett zerstört und M.J. versucht ihm auf die Beine zu helfen. Die Gefahr ist jedoch nicht gebannt. Cadaverous kommt. Ein Cyborg mit einer Armee von Kampfrobotern, der es scheinbar auf Peter abgesehen hat. Statt Peter erwischt es allerdings M.J. die ihren letzten Atemzug direkt vor Peters Augen tut.

Zwölf Jahre später ist Ben (der Sohn von Peter und M.J.) ein Teenager. Er setzt sich für das ein was er für richtig hält und schreckt dabei auch nicht vor Gewalt zurück. Sein Vater ist davon nicht sehr begeistert. Da Peter seinen Sohn aber zu seiner Tante verfrachtet hat und immer auf Reisen ist, ist es Ben komplett egal, was mit seinem Vater ist. Das ändert sich auch nicht, als Ben plötzlich anfängt an Dingen zu kleben und stärker zu werden als der Durchschnitt. Die neuen Kräfte werden erstmal genutzt, um Eindruck bei einem Mädchen vom Nachsitzen zu machen. Spinnenkräfte und ein Mädchen, das er beeindrucken will. Bens Leben könnte (für einen Halbwaisen) so cool sein, wäre da nicht Cadaverous, der immer noch eine Rechnung mit Spider-Man zu begleichen hätte.

Nur ein großer Name?

Spider-Man Cadaverous
©️ Panini-Comics

J.J. Abrams mag für viele als Promo genügen, für mich ist es aber völlig irrelevant. Ich fand Lost anfangs ok, habe Super 8 nicht gesehen, den ersten Star Trek fand ich toll und Star Wars 7 war ok. Kein Grund für mich wegen ihm einen Comic zu kaufen, aber auch kein Grund es nicht zu tun. Dazu kommt, dass ja eben nicht nur J. J. sondern auch sein Sohn Henry an diesem Band geschrieben haben. Ich muss sagen, dass die Beiden für mich einen sehr guten Job gemacht haben. Keinen großartigen, aber einen sehr guten. Die Geschichte ist düster, bietet schöne Body-Horror Elemente und schafft es sowohl emotional, als auch unangenehm unter die Haut zu gehen. Das mit Cadaverous ein neuer Antagonist eingeführt wird, hat mir sehr gut gefallen. Grade für eine so andere Geschichte, gefällt mir das deutlich besser, als wenn es wieder der Kobold, Elektro, etc. wären.

Ein wenig Kritik muss aber auch sein. Im Laufe der Geschichte, übertreiben es die beiden Autoren meiner Meinung nach gelegentlich ein wenig. So gibt es beispielsweise einen Auftritt anderer Helden, der so einfach eine Schippe zu viel und auch absolut unnötig war. Auch bei Cadaverous selbst wurde ein wenig Potential liegen gelassen, was aber zugunsten von Erzähltempo und einer kompakten Geschichte geschehen ist, weshalb ich es gar nicht so schlimm finde und es nur der Vollständigkeit halber erwähne.

Die Zeichnungen sind hingegen über jeden Zweifel erhaben. Sara Pichelli macht hier einen großartigen Job. Ihr Stil passt hervorragend in das deprimierende Setting und sie schafft es, dass die Figuren auch in Panels ohne Text, mit ihren Gesichtern viel sagen.

Alles in allem ein toller Spider-Man Comic, der mich von Anfang an gefesselt hat und trotz kleiner Schwächen komplett überzeugen konnte.

Zweite Meinung

Die Meinung von jemandem, dem der Band nicht ganz so gut gefallen hat findet ihr hier

Renes Nerd Cave