Comics

Thanos Megaband 1: Tödlicher Titan

Bald startet Avengers Infinity War in den Kinos und auf Facebook und Foren
wird eifrig diskutiert. Diese Diskussionen sind mal mehr mal weniger
unterhaltsam, aber sie alle haben mir gezeigt, dass ich keine Ahnung habe, wer
Thanos eigentlich ist und was er kann. Um das zu ändern gibt es einige Comics,
die man lesen könnte. Da ich keine Lust auf Spoiler habe oder auf eine verfälschte
Erwartungshaltung, wollte ich nichts lesen was direkt mit dem kommenden Film zu
tun haben könnte. Glücklicherweise ist vor kurzem ein Megaband mit der
Soloserie des lilafarbenen Titanen erschienen.

Eckdaten:

Autor: Jeff Lemire
Zeichner: Mike Deodato Jr., Germán Peralta
Preis: 26,00€
Seiten: 268
Verlag: Panini-Comics

Story:

Thanos ist zurück! Nachdem er auf der Erde gefangen war hat er sich
irgendwie befreit und holt sich sein Imperium zurück. Doch eine eigenartige
Krankheit hat den Titanen befallen und schwächt ihn enorm. Währenddessen hat Thanos
Sohn sich mit seinem Onkel und einigen anderen zusammengetan, um den Titanen
endgültig zu beseitigen.

Meine Meinung:

Eines gleich vorweg: Der Band wimmelt von Dingen die ich nicht kannte, aber
das ist nicht wirklich ein Problem. Charaktere und Dinge werden gut eingeführt
und ausreichend erklärt um die Geschichte genießen zu können. Bis auf Nebula
(Die blaue aus Guardians of the Galaxy) und Thanos kannte ich Nichts und Niemanden,
aber das hat nicht wirklich gestört.

Thanos selbst ist ein ganz schön krasser Charakter. Man erfährt in diesem
Band viel über seine Vergangenheit, seine Ziele und seine Art zu denken. Das
heißt nicht, dass man nach dem Lesen merkt, dass er eigentlich ein
missverstandener Antiheld ist. Thanos ist ein böser und brutaler Mistkerl der
keinen Fi*k auf die Leben anderer gibt. Man könnte ihn größenwahnsinnig nennen,
doch es gelingt ihm sehr oft seine lächerlich klingenden Ambitionen auch in die
Tat umzusetzen.

Neben der Geschichte von Thanos wird die Geschichte seines Sohnes und seine
Gefolgschaft erzählt. Der Wechsel der Perspektiven trägt viel zur Geschichte
bei und man erfährt auch bei dieser Seite der Geschichte viel über Thanos. Allerdings
fällt hier auch irgendwann der größte Kritikpunkt auf, den ich an dem Band
habe. Ich fand keinen der Charaktere sympathisch. Unterhaltsam und interessant sind
sie aber ich habe mehr mit Thanos mit gefiebert als mit allen anderen. Wenn man
mit dem wahnsinnigen massenmordenen Titanen mitfiebert und nicht mit denen die
ihn stoppen wollen ist das vielleicht nicht optimal.

Ich hatte anfangs große Bedenken, ob die Geschichte mich fesseln wird und
vor allem ob sie sich über einen kompletten Megaband trägt. Aber es passiert so
irrsinnig viel und es ändern sich so oft die Umstände und die Konstellationen,
dass nie Langeweile aufkommt.

Die Zeichnungen haben mir allerdings eher so mittelmäßig gut gefallen. Sie
sind nicht hässlich, aber obwohl sie gut zur düsteren Geschichte passen, wollte
der Funken nicht so richtig überspringen.

Da man viel über Thanos erfährt und ein Gefühl für seinen Charakter bekommt,
würde ich den Band durchaus als Vorbereitung für den kommenden Film empfehlen. Vor
allem sieht man hier gut, dass Thanos auch ohne die Infinity Stones schon eine
ernstzunehmende Bedrohung ist. Wenn er im Film auch so stark ist sehe ich
schwarz für die Helden der Erde.

Wertung:

Einsteigerfreundlichkeit: 8/10
Story: 8/10
Zeichnungen: 5/10