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Thor 1: Rückkehr des Donnerers [Neustart]

Ich habe bisher eine eigenartige Beziehung zum Donnergott. Ich habe seine Anthologie gelesen und der Ragnarök Band gehört zu meinen liebsten Comics, aber es hat nie gereicht, um mal wirklich eine laufende Reihe von Thor zu verfolgen. Das liegt vor allem daran, dass Jason Aaron nun schon so lange eine laufende Geschichte erzählt, dass ich schlicht nicht wusste wo ich anfangen soll. Das inzwischen einiges davon vergriffen ist, macht es nicht grade leichter. Das kann natürlich nicht ewig so weiter gehen. Also wird der “Thor 1: Rückkehr des Donnerers“ genutzt, um einen Sprung ins kalte Wasser zu wagen.

Rückkehr des Donnerers

Thor 1: Rückkehr des Donnerers
Autor: Jason Aaron | Zeichner: Mike Del Mundo, Christian Ward | Verlag: Panini-Comics

Ein wenig Thor Wissen habe ich zwar mitbekommen, aber so richtig auf dem aktuellen Stand bin ich nicht. Also schnell den Infotext gelesen und versucht soviel Informationen wie möglich auf zu saugen. Jane Foster war Thor, Regenbogen Brücke ist kaputt, Thor hat Arm verloren, er ist unwürdig den Hammer zu tragen wegen Nick Fury, Monster Mango hat Asgardia verwüstet und der Hammer ist kaputt. So weit so gut.

Thor ist auf der Suche nach Teilen aus Odis Waffenkammer, die bei einer Explosion überall in der Ewigkeit verteilt wurden. Da Mjolnir für immer verloren ist (wer’s glaubt), bekommt Thor ein ganzes Arsenal an neuen Hammern mit unterschiedlichen Skills, die mal besser und mal schlechter sind. Eine Gelegenheit sich mit allerlei Wesen in fremden Welten zu kloppen, also perfekt für Thor.

Als dann plötzlich Loki auftaucht, und mit ihm nach Niflheim bzw. nach Hel will gerät alles schnell fürchterlich aus dem Ruder. Große Schlachten, hier und da ein Witz und sogar eine Hochzeit. Eigentlich ist für jeden was dabei.

Nicht alles Gold was glänzt

Thor 1: Rückkehr des Donnerers

Zuerst mal das positive: Die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf und bietet wirklich viel. Das Problem was ich mit diesem Band hatte war ein anderes. Man wird bombardiert mit Figuren, Schauplätzen und Ereignissen. Es ist nicht sonderlich schwer dem Ganzen zu folgen, aber da ich keine Bindungen zu den Figuren oder Orten hatte blieben große Wow- oder Schockmomente leider völlig aus.

Man merkt zwar deutlich wenn etwas Großes passiert, aber mein Fokus lag dann meist eher darauf, herauszufinden warum das grade eine große Sache ist. Außerdem sind es einfach zu viele unbekannte Figuren für mich gewesen. Alleine der riesige sprechende Hund Thori der leidenschaftlich gerne tötet und scheinbar zu Thor gehört hat mich in diesem Band mehrmals vor Rätsel gestellt.

Geschmacksache

Dann sind da noch die Zeichnungen. Diese haben einen sehr eigenen Stil, der sicher nicht jedem gefällt. Ich finde sie die meiste Zeit ziemlich cool, weil sie so einzigartig und besonders sind. Allerdings ist Einzigartigkeit eben nicht alles. Es gibt immer mal wieder Momente, in denen die Zeichnungen glänzen können, aber auch einige in denen ich mir gewünscht hätte es wären “normale“ Zeichnungen.

Fazit

Thor 1

Eine gute Geschichte, die besonders jene überzeugen sollte, die die Reihe bereits verfolgen. Für Neueinsteiger ist es zwar möglich mit “Thor 1: Rückkehr des Donnerers” zu starten, unter Umständen wird er aber nicht so richtig zünden. Ich werde aber noch mindestens einen weiteren Band am Ball bleiben, da ich wirklich gerne mehr von Thor lesen möchte.

Allvater Thor

Noch ein kleiner Bonus, der mitten im Band passiert, und scheinbar keinerlei Bezug zum Rest der Story hat. Thor ist hier ein alter Mann und hat zusammen mit seinen Enkelinnen neues Leben auf der Erde geschaffen. Das Universum scheint zu zerfallen, und Thor versucht irgendwie es zu verhindern.

Diese wenigen Seiten kommen aus dem Nichts, sind super interessant, wunderbar gezeichnet und haben ein Ende, das mich richtig angefixt hat. Ehrlich gesagt hat mir dieser kurze Teil besser gefallen, als alles andere in diesem Band.