Tony Stark Iron Man 1: Die Rückkehr einer Legende war für mich eine ziemliche Überraschung. Der Band war nicht nur ganz anders als erwartet, sondern auch noch viel besser als erhofft. Der episodenhafte Aufbau des Comics zusammen mit dem neuen Team, dem neuen Tony und den tollen Zeichnungen hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich direkt den zweiten Band gekauft habe. Tony Stark: Iron Man 2 – Identitätskrise verzichtet allerdings auf einen der Punkte, die mir am Vorgänger so gut gefallen haben.
Identitätskriese

Bei dem Cover sind Iron Man Fans der alten Schule sicher Feuer und Flamme. In der ikonischen “Deamon in a Bottle” Story hat Tony gegen den Alkoholismus gekämpft. Deshalb möchte ich hier direkt mal den einen oder anderen vielleicht enttäuschen. Sein früherer Alkoholismus ist ein Thema, aber nur eines am Rande. Viel mehr geht es um andere Aspekte aus Tonys Vergangenheit.
Das Hauptthema ist eSCAPE, die virtuelle Welt, die Tony im Vorgänger geschaffen hat. Das Ganze ist nun weltweit released und mehr als ein voller Erfolg. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht immer noch der Contoller, der Tony in die Suppe spucken will. Außerdem versucht Tonys leibliche Mutter endlich eine Beziehung zu ihrem Sohn auf zu bauen. Da der aber alle Hände voll zu tun hat, sind besondere Maßnahmen nötig um Tonys Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Anders als erwartet

Ich hatte eigentlich gehofft, dass der Episodenflair aus dem ersten Band erhalten bleibt, dem ist aber leider nicht so. Tony Stark: Iron Man 2 – Identitätskrise ist eine große zusammenhängende Geschichte. Glücklicherweise ist diese Geschichte aber richtig gut. Ich hatte zwar anfangs befürchtet es wird eine typische “Virtuelle Realität gerät außer Kontrolle” Geschichte. Stattdessen wird hier Charakterentwicklung, von Tony und Nebenfiguren, geboten, wie ich es bei Marvel Comics noch nicht oft erlebt habe.
Figuren wie Jocasta, Tonys Mutter oder der neuen Robotik Experte waren im letzten Teil schon gut integriert, bekommen aber in diesem Band nochmal deutlich mehr Tiefe. Am meisten muss aber Tony selbst durchmachen. Er muss sich nicht nur mit eventuellen Fehlern seiner jüngsten Vergangenheit auseinander setzen, sondern wird auch noch mit Dingen die weit hinter ihm liegen liegen konfrontiert.
Dabei wechselt der Comic immer wieder die Ebene, auf der die Handlung spielt. Virtuelle Welt, Erinnerungen, Realität. Das Ganze könnte ein furchtbares Durcheinander sein, wären die Zeichnungen nicht so gelungen eingesetzt. Jede Ebene hat ihren eigenen Zeichenstil, wodurch der Leser immer sofort weis, wo das Panel gerade spielt.
Fazit

Der erste Band hat vorgelegt, und Tony Stark: Iron Man 2 – Identitätskrise legt nach. Auch wenn dieser Band sich anders anfühlt als der Letzte, erzählt er doch konsequent seine Geschichte weiter. Die Charakterentwicklung, die Zeichnungen und die Story selbst, können überzeugen und das Ende macht Lust auf mehr. Es fehlt zwar hier und da noch zum Meisterwerk, aber es ist momentan eine meiner liebsten Marvel Reihen.