Chainsaw Man
Comics Manga

Chainsaw Man (1-7)

Ähnlich wie im Indie-Comicbereich, können sich Mangas oft erlauben Geschichten mit völlig abstrusen Prämissen zu erzählen. Als ich Chainsaw Men 1 im Laden sah, war ich grade gesättigt von dem “Standardkram“. Wie sollte ich da an einem Cover, mit einem Mann mit Kettensägenkopf und zwei Kättensägenarmen vorbei gehen?

Chainsaw Man

Chainsaw Man
Mangaka: Tatsuki Fujimoto | 7€ pro Band | Egmont-Manga

Denji hat es nicht leicht. Sein Vater hat Schulden bei der Mafia gemacht und ist dann abgehauen, so dass die Schulden bei dem kleinen Denji gelandet sind. Seit frühester Kindheit ist er also quasi der Hund der Mafia. Er ernährt sich von Müll und hat so ziemlich alles verkauft, was sein Körper nicht zwingend zum überleben braucht (ein Auge, Niere, Hoden, etc).

In der Welt von Chainsaw Man gibt es Teufel. Monster die auf die Erde kommen und den Menschen zu schaffen machen. Manche sind eher harmlos und töten nur Kühe und machen anders ein bisschen Ärger, andere begehen Massenmord im großen Stil. Um die Schulden zu bezahlen kämpft Denji zusammen mit seinem kleinen Kettensägenteufel Pochita gelegentlich gegen kleinere Teufel. Bis die Mafia ihn eines Tages hintergeht, und zerstückelt in den Müll wirft.

Pochita rettet Denji aber das Leben, indem er sein eigenes Leben opfert und Denji sein Herz gibt. Die Mischung aus Kettensägenteufel und Denji ergibt Chainsaw Men. Da Mischungen wie Denji extrem selten sind, wird er umgehend von den Behörden “angeheuert“ und arbeitet fortan als Teufelsjäger.

Blutig, witzig, trostlos, deprimierend und spannend

Chainsaw Man
©Egmont Manga

Die Welt von Chainsaw Man ist ein trauriger Ort. Die Teufelsjäger haben alle fürchterlich deprimierende Vergangenheiten und machen sich keine Illusionen über ein langes Leben oder ähnliches. Um mit den Teufeln mitzuhalten schließen sie Pakte mit anderen Teufeln, die teils grausame Preise verlangen.

Denji, der nie viel vom Leben erwartet hat, passt hier hervorragend rein. Er betrachtet sein neues Leben als absoluten Luxus und sieht zum ersten Mal seinen großen Traum in greifbare Nähe rücken. Wie viele Manga/Anime Charaktere hat auch Denji seinen eben erwähnten großen Traum. Wo Naruto Hokage und Ruffy der König der Piraten werden will, möchte Denji vor allem eines. Einmal Brüste anfassen. Mit einem Mädchen rum machen und danach vielleicht noch ein Videospiel zocken.

Das ist natürlich arg pubertär und das ist auch schon ein gutes Stichwort. Im zweiten Band hat das pubertäre Verhalten seinen Gipfel und beinahe dafür gesorgt, dass ich die Reihe nicht weiter lese. Das wäre aber ein riesen Fehler gewesen, denn danach findet Chainsaw Man aber etwas, was vielen Reihen nicht gegönnt ist. Eine hervorragende Balance. Neben Gore, krassen Kämpfen, unglaublich traurigen Schicksalen, dreckigen Figuren voll Ecken und Kanten und teils widerlichen Monstern findet Chainsaw Men auch Platz für Humor, pubertären Unsinn und skurrile Momente.

Wertung

8 von 10

Die Reihe wird abgesehen vom zweiten Band nur besser und schafft es immer wieder zu überraschen und zu schockieren. Es ist eine von den wenigen Reihen, bei denen ich den nächsten Band immer wieder kaum erwarten kann. Allerdings muss man damit klar kommen, dass diese Geschichte wirklich nichts für schwache Nerven ist und mehr als einmal aufrichtigen Ekel in einem hervorrufen kann.