Hawkeye
Comics

Hawkeye Megaband 1

Hawkeye, echt jetzt? Das ist doch der Bogen Typ von den Avengers der keinerlei Superkräfte hat. Warum sollte man was von dem lesen?

So oder so ähnlich regieren warscheinlich viele von euch, wenn sie den Titel lesen. Mir ging es ja nicht anders. Der erste Band von Old Man Hawkeye hat mir zwar sehr gut gefallen, aber das ist eben auch eine andere Version des Helden, in einer Welt die von Schurken regiert wird. Da der Comic aber nicht nur einen Eisner Award (Das ist quasi der Oskar für Comics) gewonnen hat, sondern mir auch noch wärmstens ans Herz gelegt wurde, hatte ich dann tatsächlich richtig Bock drauf.

Hawkeye
Autor: Matt Fraction | Zeichner: David AJa,
Javier Pulido | Verlag: Panini-Comics

Ein Held ohne Superkräfte

Hawkeye ist zwar ein sehr guter Schütze, hat aber keine übermenschlichen Fähigkeiten. Das wird auch direkt auf den ersten Seiten des Comics deutlich, als Hawkeye von einem Haus fällt und sich dabei gleich mehrere Knochen bricht.

Auch wenn man als Avenger ganz gut versichert ist, dauert es, bis solche Verletzungen heilen. Allgemein gibt es wohl kaum ein Panel, in dem er nicht zerkratzt, bandagiert oder sonst wie ramponiert ist.

Abseits der Avengers

Auch wenn immer mal Figuren wie Iron Man oder Captain American auftauen, ist das doch meist nicht in einem Action Zusammenhang. Tony Stark versucht z.B. Hawkeye zu helfen seine Heimkinoanlge zu installieren.

Abgesehen von einer weiblichen Hawkeye spielen andere Helden hier keine Rolle. Diese dafür aber sehr oft. Da ich sie anfangs nicht wirklich kannte, und sie einfach für einen weiblichen “Abklatsch” von Hawkeye hielt, war ich zuerst nicht grade angetan. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass sie viel mehr ist. Sie ist eine der coolsten Frauenfiguren, die ich bisher in einem Superheldencomic gesehen habe.

Ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd

Hawkeye

Oder so ähnlich. Sehr früh in dem Band trifft Hawkeye auf einen misshandelten Hund, den er retten will. Außerdem dreht sich ein großer Teil der Story darum, dass er sein Haus vor Gangstern verteidigen muss.

Sowas ähnliches wie eine Superkräfte hat Hawkeye aber doch. Er kann sich wie niemand sonst in die Scheiße reiten. Der gute Clint zieht Ärger an wie das Licht die Motten. Deshalb drehen sich viele der Geschichten nicht um sein Haus, sondern spielen auch auserhalb dieser Story. Teilweise sogar außerhalb des Landes. Und ich muss sagen, die Geschichten waren alle richtig gut. Sie waren aber vor allem auch alle einzigartig. Jede Story hat ihren eigenen Flow und ein anderen Kniff in der Erzählweise. So kam nie Langeweile auf und ich war immer wieder gespannt, was als nächstes kommt.

Lesenswert

Ihr habt es vielleicht schon raus gelesen, aber ich bin sehr begeistert von dem Band. Der Eisner Award ist jedenfalls mehr als verdient und ich bin froh, den Zweiten schon hier zu haben, weil das Ende nicht nur erzählerisch etwas ganz besonderes ist.

Ich verstehe jeden der Zweifel hat, ob die Figur überhaupt was her gibt, aber ich muss sagen, dass Hawkeye, so wie er in diesem Band inszeniert wird, einer der coolsten Typen im Marvel-Universum ist.