Silver Surfer: Was Surfer wollen
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Silver Surfer: Was Surfer wollen [Megaband]

Seit Monaten kreise ich um diesen Comic. Immer wieder hatte ich ihn in der Hand bzw. im Einkaufswagen und immer wieder habe ich ihn letztendlich dann doch wieder weg gelegt. “Muss ich vorher die anderen Bände gelesen haben?” “Ich kenne den Silver Surfer ja gar nicht richtig, vielleicht komme ich da nicht rein.” Und dann ist da noch die eher ungewohnte Optik. Nachdem er mir dann vor kurzem auch noch immer wieder empfohlen wurde habe ich die Zweifel mal beiseite geschoben und mir Silver Surfer: Was Surfer wollen einfach gekauft.

Origin

Silver Surfer: Was Surfer wollen
Story: Dan Slott | Zeichnungen: Mike Allred | 29€ | Panini-Comics

Norrin Radd lebte auf dem Planeten Zenn-La, der leider eines Tages auf dem Speiseplan des weltenverschlingenden Galactus stand. Um seine Welt zu retten bot sich Norrin als Herold des linken Riesen mit dem lustigen Hut an. Zukünftig flog er durchs All und suchte leckere Welten für seinen Herren. Zumindest bis er zu Erde kam, wo ihn das übliche Erdenzeugs dazu gebracht hat, sich von seinem Herren zu trennen. Fortan erforschte er das unendliche Universum und erlebte Abenteuer. Bis er Dawn Greenwood kennenlernte, sich in sie verliebte und seit dem mit ihr durchs Universum surft.

Was Surfer wollen

Silver Surfer: Was Surfer wollen
©Panini Comics

Surfer wollen Liebe. Norrin Radd und seine Freundin Dawn erleben viele Abenteuer, was beim Lesen sehr viel Spaß macht, die Story Zusammenfassung aber ein wenig erschwert. Deshalb gibt es jetzt nur ein paar kurze Anspielungen auf einzelne Geschichten.

In diesem Band wird die Kreativität geraubt, ein riesiger Weltraumwal bekommt eine Gutenachtgeschichte, der Surfer trifft eine Exfreundin, er verliert alles im größten Casino des Universums, es geht um Familie, Freunde, Leben, Tod und einen Planeten aus festem Licht. Außerdem kämpft der Surfer gegen Chewbacca, Bruce Lee und andere.

Silber ist das neue Blau

Silver Surfer: Was Surfer wollen
©Panini Comics

Dieser Comic ist ganz anders, als ich erwartet hatte. Ja es geht auch mal um das Schicksal der Erde, ja die Avengers und andere Helden kommen vor, ja das ganze Universum steht teilweise auf dem Spiel, aber das alles wird völlig anders erzählt und aufgelöst, als man es bei Marvel oder DC erwarten würde. Alles fühlte sich eigenartig vertraut an, obwohl ich doch nie etwas vom Silver Surfer gelesen hatte.

Ein menschlich aussehendes Alien das unsagbar alt und mächtig ist, hat sich ein junges Mädchen von der Erde gesucht und erkundet mit ihr die Schönheit des Universums. Dabei geht es vor allem um das Entdecken, die Interaktion, um Gespräche und abgefahrene Ideen. Es ist spannend und lustig, aber auch durchaus mal traurig und dramatisch.

Für alle die es sich nach dem Text und der etwas umständlichen Zwischenüberschrift noch nicht denken konnten: Das Ganze schreit förmlich Doctor Who. Es ist keine plumpe Kopie und hat durchaus seine eigenen Ansätze und Ideen, aber der Vibe fühlt sich für Doctor Who Fans herrlich vertraut an.

Mehr als BUMM PENG POW

©Panini Comics

Obwohl es in Silver Surfer: Was Surfer wollen durchaus um große Sachen geht, löst der Band die Probleme nur selten mit plumper Action auf. Häufiger geht es um Gespräche, Tricks und um das Zwischenmenschliche. Dawn und der Surfer verbringen viel Zeit bei ihrer Familie und der Surfer versucht Familienprobleme zu lösen. Das klingt vielleicht langweilig, ist es aber keineswegs. Unter Strich ist es immernoch Marvel und es passieren riesige epische Dinge und es steht buchstäblich das ganze Universum auf dem Spiel.

Muss man die 3 Bände davor lesen?

©Panini Comics

Ich habe sie nicht gelesen und muss sagen, dass sie mir nicht wirklich gefehlt haben. Der Infotext hat mir alles gesagt, was ich wissen musste. Trotzdem gab es gelegentlich Momente in denen es Anspielungen gab, die man allerdings auch so verstehen konnte. Trotzdem ist der Band sicher noch besser wenn man die Storys davor kennt und auch das Ende überwältigt einen dann sicher noch ein bisschen mehr.

Fazit

©Panini Comics

Ein episches Weltraumabenteuer, mit einer ordentlichen Portion Doctor Who und einer Lovestory, die ans Herz geht. Dabei traut sich Silver Surfer: Was Surfer wollen nicht nur die lauten sondern auch die leise Töne zu spielen. Mal geht es um das Ende des Universums, mal um eine Mutter und eine Tochter. Selbst die gewöhnungsbedürftige Optik weiß hier schnell mit ihrem ganz eigenem Charme zu überzeugen.

Das Einzige was mich beim Lesen dieses Comics wirklich geärgert hat, ist die Tatsache, dass ich ihn nicht schon viel früher gelesen habe. Ich werde die 3 Vorgänger definitiv auch noch lesen und auch in andere Silver Surfer Comics rein gucken.