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X-Force 2 – Die Glücksritter

Nachdem die Heftreihe mich leider nicht langfristig fesseln konnte, habe ich mich um so mehr gefreut, wie gut der erste Band X-Force war. Brutal, gute Story und ein Blick auf die ganze Mutanten Insel, der nicht ganz so sehr an Sekten erinnert. Dazu noch schöne Zeichnungen und eine Böse Organisation die genug her gibt um langfristig für Spannung zu sorgen. Wie so oft ist ein toller erster Teil aber nicht nur eine Rampe, sondern auch eine Bürde. Die Erwartungen an X-Force 2 – Die Glücksritter waren entsprechend hoch und nicht leicht zu erfüllen.

Die Glücksritter

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Story: Benjamin Percy | Zeichnungen: Joshua Cassara, Oscar Bazaldua | 18€ | Panini-Comics

Domino musste im letzten Teil einiges mit machen. Sie wurde gefangen genommen, lebendig gehäutet und musste allerlei Operationen und Eingriffe ertragen. Das lässt sie nun, wer hätte es gedacht, sehr schlecht schlafen und belastet sie mehr, als sie zugeben möchte. Verstehen kann das nur Colossus, der auch schlimmes durchgemacht hat. Der Feind nimmt darauf aber wenig Rücksicht und experimentiert munter weiter. Während ein Großteil des Teams sich mit einer durchgedrehten Natursekte die aus Wurzeln zu bestehen scheint rum schlagen muss, greifen Matrjoschka Leichen in der Zwischenzeit die Heimat der Mutanten an.

Kann Domino ihr Glück zurück bekommen? Was passiert in den Tempeln der Pflanzensekte? Wurde die böse Organisation von einem alten Feind der Mutanten unterwandert? Darf Colossus irgendwann wohl einfach ein ruhiges Bauernleben mit seiner Frau und eigenen Feldern führen?

Der Tot ist nicht das Ende

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©Panini-Comics

In X-Force 2 – Die Glücksritter passiert eine ganze Menge Zeug, und kein Heft ist langweilig. So richtig hängen bleiben aber erstaunlich wenig Details der vielen kleinen Storys. Während der erste Band noch ordentlichen Impakt hatte, verliert das Ganze doch langsam ganz schön Spannung, wenn jeder Tote quasi einfach respawnen kann. Die Idee, dass tote Mutanten einfach zurück gebracht werden können, kann zwar theoretisch für dramatische Tode beliebter Figuren sorgen, allerdings nimmt es unterm Strich dann doch viel eher jede Spannung aus Auseinandersetzungen. Es wird zwar gerne damit gespielt, dass Klonen ja nicht die Lösung ist, aber am Ende des Tages hilft es sogar dabei Traumata zu überwinden und Macken zu korrigieren.

Fazit

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©Panini-Comics

Ich mag das X-Force Team sehr. Auch wenn es sich in X-Force 2 – Die Glücksritter leider ein wenig aufteilt, machen die Abenteuer immer noch Spaß. Allerdings ist die Möglichkeit jeden Toten zurück zu holen vielleicht das schlimmste, was einem Spannungsbogen passieren kann. Man wünscht Figuren inzwischen fast den Tod, weil man weiß, dass sie eh besser und gesünder zurück kommen werden. Trotzdem hat X-Force 2 – Die Glücksritter auch wieder einige schöne Ideen, was so an Konflikten und Gefahren auf die Mutanten Nation zukommen kann. Nicht ganz so stark wie der erste Band, aber immer noch sehr unterhaltsam. Ich freue mich schon auf den Dritten.